Geschichte - Zweite Kompanie

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Geschichte

Entstehung einer eigenständigen 2. Kompanie
im Schützenverein Sythen v. 1845 e.V.

Kompanien waren schon immer ein fester Bestandteil der Paraden Umzüge anlässlich der alle drei Jahre stattfindenden Schützenfeste. Grundsätzlich war es jedem Vereinsmitglied freigestellt, sich einer der bestehenden Kompanien anzuschließen. Auch ein jederzeitiger Wechsel war nicht ausgeschlossen. Private Freundschaftskreise oder Gemeinschaften waren zumeist dafür ausschlaggebend.

Vor dem Hintergrund einer häufig diskutierten Verkürzung der Festintervalle entstand der Gedanke, zwischen den Schützenfesten ein eigenständiges Kompanieleben entstehen zu lassen, der bei den Schützenbrüdern zunächst nur zögerlich Anklang fand.
Die Geburtsstunde der institutionalisierten 2. Kompanie war der Schützenfestmontag 1984, als sich unter dem frisch ernannten Hauptmann Heinrich Büning die Schützenbrüder der damaligen 2. Kompanie im Festzelt versammelten, um ein eigenes Kompanielokal auszuwählen. Diese Wahl fiel zu Gunsten des „Lindenhofes“ (Gaststätte Booken) aus.
In mühevoller Kleinarbeit mit der Unterstützung einiger Schützenbrüder und des ehemaligen Hauptmanns Harry Wolff wurden die Personen ausfindig gemacht, die sich schon während der vorangegangenen Schützenfeste jeweils der 2. Kompanie angeschlossen hatten. Der persönlichen und öffentlichen Einladung zum ersten Kompanieabend am 12. Oktober 1985 waren bereits 48 Schützenbrüder gefolgt. Gewählt wurden zum Kompanieschreiber Paul Heinz Schrör und zum Kassenwart Robert Brink. Mit dem Vereinszuschuss in Höhe von 100 DM und spontanen Geldspenden erreichte der Kassenbestand zu Anfang bereits einen Betrag von 420 DM.

Die zweite und für das Kompanieleben ebenso bedeutsame Versammlung fand am 15. Mai  1987 statt. Angesichts des bevorstehenden Schützenfestes wurden Regelungen getroffen, die für die Zukunft Geltung haben sollten. So wurden anstelle der üblichen schwarzen Feder für die 2. Kompanie eine weiße Hutfeder und eine einheitliche Gewehrrose in feuerroter Farbe festgelegt. Für die jeweiligen Sonntagsumzüge – seit dem Schützenfest 1992 auch an den Samstagsumzügen – sollte eine schwarze Hose und ein weißes Oberhemd bzw. helle Jacke als interne Kleiderordnung gelten. Dieses, die Einigkeit der Kompanie zum Ausdruck bringende Erscheinungsbild fand großen Anklang in der Bevölkerung und Nachahmer bei den übrigen Kompanien.Zum Schützenfest 1987 wurde auch erstmals das Kompanielokal festlich geschmückt.

Das Schützenfest 1992 war wiederum ein Anlass, neue Ideen zu entwickeln und zu verwirklichen. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, die im Zusammenhang mit einer Radtour stattfand, wurde einstimmig beschlossen, einen „Königsfonds“ einzurichten und eine Standarte anzuschaffen. Zur Finanzierung wurde der Kompaniebeitrag von jährlich 5 auf 10 DM erhöht. Aus dem Königsfonds sollte jedes Kompaniemitglied, welches der 2. Kompanie mindestens seit dem letzten Schützenfest angehört und die vom Verein geforderten Voraussetzungen für Königsanwärter erfüllt, im Falle eines gelungenen Königsschusses einen Geldbetrag in Höhe von 500 DM und Scheibenkönige eine Zuwendung von 100 DM erhalten. Bisher kam dieser Fonds bereits dreimal zur Geltung. Die Finanzierung der Standarte war durch Anleihen bei den Kompaniemitgliedern in Höhe von jeweils 100 DM gesichert. Den Geldgebern war ein originell gestalteter Schuldschein ausgehändigt worden, in dem zugesichert war, die Anleihe ohne Zinsen und Gebühren spätestens innerhalb der nächsten fünf Jahre zurückzuzahlen. Bereits nach zwei Jahren konnte eine Rückzahlung  erfolgen, jedoch sollte der ausgestellte Schuldschein zurückgegeben werden. Daraufhin verzichtete jeder Geldgeber auf eine Rückzahlung.
Die anzuschaffende Standarte sollte neben dem Vereinsemblem ein ureigenes Emblem der Kompanie tragen. Unzählige Diskussionen führten schließlich zu Ideen, die von Frau Gertrud Schrör graphisch dargestellt und in der Versammlung am 05. März 1993 mit Begeisterung angenommen wurden. Das von links unten nach rechts oben diagonal verlaufende blaue Wellenband weist auf die Sythener Wasserläufe des Mühlen- und Sandbaches hin. Die rote Rose zeigt die einheitliche Gewehrrose und der symbolisierte Hase wurde in Bezug auf den sprichwörtlichen „Sythener Sandhasen“ gewählt. Seither ertönt in der 2. Kompanie außer dem obligatorischen „Horri-Do“ auch der Gruß                              „Has-Hüpp“.

Aus den Reihen der 2. Kompanie rekrutieren auch die drei Träger des Wimpelbaumes, der mit den vorhandenen Königinnenwimpeln erstmals zum Schützenfest 1992 im Umzug getragen worden ist. Während der Umzüge stimmten die drei Wimpelbaumträger – Detlef Breuer als Solo-Vorsänger – den „Fahrradlenker-Song“ an, der in der Kompanie und vor allem im Festzelt am Montag abend nach einem Ständchen beim Königspaar für viel Stimmung sorgte.

Zum Jubiläums-Schützenfest 1995 wurde die Standarte erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Idee zur Anschaffung einer Kompanie-Standarte war sowohl von der Ersten als auch der Fünften Kompanie aufgegriffen worden. Mittlerweile verfügen alle sechs Kompanien über eine eigene Standarte. Die Standarten- und Wimpelbaumträger waren erstmals in schmucken weinroten Uniformwesten angetreten.
Mit Blick auf das 150 jährige Vereinsjubiläum trugen am Schützenfest-Montag fast alle Schützen der 2. Kompanie anstelle des grünen Schützenhutes einen Zylinder mit grün-weißem Hutband. Hauptmann und Spieß trugen zudem einen schwarzen Gehrock. Mit diesem Erscheinungsbild hatte die Kompanie bei allen übrigen Schützen wie auch in der Bevölkerung großen Eindruck hinterlassen. Dies war auch der allgemeine Auftakt für besonders phantasievolle Kleiderordnungen an den Montagsumzügen, die mittlerweile auch in allen anderen Kompanien eingeführt sind.

Humor und Geselligkeit standen in der 2. Kompanie stets an vorderer Stelle. Pokalschießen, gemeinsame Radtouren, Wanderungen, Sommer- oder Winterfeste sind mittlerweile feste Bestandteile der jeweiligen Jahresprogramme. Seit Weihnachten 2006 kümmert sich die Kompanie auch um die weihnachtliche Ausschmückung des örtlichen Kreisverkehrs mit einem Weihnachtsbaum.

Im Laufe der vergangenen 25 Jahre hatte die Zweite Kompanie in vielen Dingen eine gewisse Vorreiterfunktion gezeigt. Möge sie auch weiterhin zu einem geselligen und harmonischen Schützenvereinsleben im Sinne von Bürgersinn und Heimattreue beitragen.
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